Im Raum Hannover scheinen immer mehr Schulen auf den Trend mobiler Computer im Unterricht zu setzen. Dabei entstehen meiner Meinung nach teilweise skurrile Auswüchse, was Anschaffungskosten und die Refinanzierung solcher Geräte betrifft.
Nehmen wir zunächst mal an, dass der Einsatz der Geräte die Medienkompetenz der Schüler stärkt. Nehmen wir weiter an, dass alle Lehrer die pädagogische Herausforderung annehmen und die angeschafften PCs in sinnvollem Maße im Unterricht einsetzen können.
Wie hoch dürfen die Belastungen für die Elternschaft aber sein, um die Vorzüge der neuen Technik auch refinanzieren zu können? Bei einer Schule wie der IGS List, wo der integrative Ansatz schon immer auch die Schwächeren mit ins Boot holen und födern will, wurde schon sehr früh ein Limit von ca. 300,- EUR für die Refinanzierung von Netbooks gesetzt. Vor Einführung der Geräte wurde folgerichtig die Frage gestellt, wieviel Belastung kann man auch Familien mit geringeren Einkommen noch zumuten?
Jetzt habe ich vor kurzem diesen Artikel in der HAZ gelesen und bin doch etwas ins Grübeln gekommen:
Schüler in Vahrenheide lernen am Laptop - Gymnasium Herschelschule
Hier wurden Apple-Laptops für wahrscheinlich deutlich über 1000 EUR pro Gerät für eine 6 Klasse angeschafft! Und so wird die Refinanzierung gemanaged:
HAZ-Zitat: "
„Ziel ist es, später den Laptop als ganz normales Arbeitswerkzeug im Unterricht einzusetzen“, sagt .
Jedes Jahr soll eine weitere Klasse mit Laptops ausgestattet werden.
Allerdings kann die Schule das nicht mit den eigenen finanziellen
Mitteln leisten. Bloch: „Um das Projekt auf breitere Füße zu stellen,
brauchen wir weitere Sponsoren.“
Neben dem Förderverein hat vor allem der
das Projekt unterstützt. Bisher hat er 6000 Euro für die Laptop-Klasse
bereitgestellt. Um einen Elternbeitrag kommt das Projekt dennoch nicht
herum. Für die Laptops wurde ein Kredit aufgenommen, der von den Eltern
vier Jahre lang abbezahlt werden muss, erklärt Stagge. Pro Schüler
fallen monatlich 25 Euro an. Dafür gehören die Laptops den Schülern,
allerdings müssen sie auch dafür haften, wenn das Gerät beschädigt wird.
"
Zum Artikel gibt es dort bereits stark kontroverse Meinungen im HAZ-Forum:
http://forum.haz.de/showthread.php?t=161506&page=1#3
Für mich stellen sich hieraus für diese Schule folgende Fragen:
Was darf man Eltern an Kosten durch Mehrheitsentscheid zumuten und was nicht?
Wie läßt sich dieses Vorgehen vereinbaren, wenn man Familien mit geringerem Einkommen nicht benachteiligen will? Werden sich diese Familien nicht zwangsläufig gegen eine solche Schule entscheiden müssen, weil sie die laufenden Kosten fürchten? Ist das Eliteschule durch die Hintertür und möglicherweise sogar gewollt?
Die Erkenntnisse der Piratenpartei NDS:Hannover zum Thema:
AntwortenLöschenNDS:Hannover/AG Lehrmittelfreiheit/Laptopklassen