Dienstag, 19. Juni 2012

Schuljahr 2012/2013 - Ausbau der Netbook-Klassen

Die nächsten Jahrgänge (zukünftigen Klassen 8 und 9) stehen an, um zu Netbook-Klassen zu werden.
Für den Status der Netbook-Klasse gehört mehr dazu, also nur die Anschaffung von "portablen Kleincomputern mit langer Laufzeit". Um die Grundlagen für einen sinnvollen medienpädagogischen Ansatz zu schaffen, müssen auch die gesamten Klassenräume eine Umstrukturierung und Aufrüstung durchlaufen. Parallel zur Raum- und Technikausstattung werden interne Schulungen für Lehrer und die ersten medienpädagogischen Ansätze für die Schüler umgesetzt.
Das Ziel hierbei läßt sich mit kurzen Worten erklären:
unerfahrene PC-Nutzer sollen dem Wissensstand erfahrener PC-Nutzer näher gebracht werden und beide Gruppen sollen neues Lernen und zudem durch neue Lernansätze mehr Spaß am Alltagsunterricht gewinnen. Zurück zu den technischen Rahmenbedingungen... Zitat und Info von Andreas Koepsell (didaktischer Leiter und Koordinator der IGS List Hannover):

"Wir haben für alle auch zukünftigen Smartboards Soundboards angeschafft. Das sind Soundsysteme mit circa 50 Watt Sinus Leitung, die an der Wand montiert werden. Wir haben diese zum Stückpreis von rund 100 EUR bekommen. Damit sind wir deutlich billiger als die Smartboard Boxen. Die Soundboards müssen in den Sommerferien installiert werden. Die Anschaffung hat der Schulträger übernommen, da es sich um Festinstallationen handelt."

Anmerkung: solche Ergebnisse wie oben beschrieben sind kein Selbstläufer. Es ist viel ehrenamtliche Zeit und Überzeugungsarbeit gegenüber dem Schulträger notwendig, um am Ende zu so einem Ziel zu kommen.

"Für die Smartboards im Jahrgang 7 und 8 und in den Fachräumen haben wir heute noch einmal Rechner von Dell bestellt.
PC Dell Optiplex 760 SFF Intel Core 2 Duo E8400 2x 3GHz PC Dell Optiplex 760 Intel Core 2 Duo E8400 2x 3GHz 2GB RAM 80GB HDD DVD-Brenner Gigabit-LAN USB2.0 eSATA DisplayPort Sound Desktop SFF.
Wir haben damit für alle Smartboards die gleichen Rechner angeschafft, können sie per Image sichern und im Notfall auch einen Rechner einfach austauschen."

Anmerkung: die genannten Rechner sind keine Neuanschaffungen, sondern gebrauchte, generalüberholte Rechner. Das spart Geld und trägt noch dazu zur Nachhaltigkeit bei.

Es ist auch immer mit Schwierigkeiten zu rechnen, die man so nicht eingeplant hat:

"Mit der Bestellung der nächsten Netbooks gibt es Schwierigkeiten. Asus hat die Bedingungen für Schulen vereinheitlicht und gleichzeitig die Rechner verteuert. Ein entsprechendes Modell mit 1 GB Speicher und einer 320 Gbyte Festplatte kostet jetzt 259 Euro brutto."...

Anmerkung: wir haben natürlich auch nach günstigeren Angeboten Ausschau gehalten um das Limit von 300,- EUR Gesamtkosten pro Rechner und Schüler nicht zu überschreiten (Was gehört dazu: Netbook, Maus, Tasche, Versicherung, Software). Leider ohne Erfolg. Auch der Versuch die grösseren Anbieter zu einem Teilsponsoring zu überreden, ist auf taube Ohren gestossen.

Der Hintergrund scheint zu sein, dass der Markt für Netbooks einbricht und durch Tablet PCs ersetzt wird.

Um die Grenze bei 300 Euro zu belassen werden wir voraussichtlich in Zukunft auf die Zusatzversicherung gegen Beschädigung und Diebstahl verzichten müssen. Nach den bisherigen Erfahrungen kam die Versicherung aber auch noch nie zum Einsatz.
Was meinen Sie dazu? Wenn Sie Anregungen, Fragen haben oder Sponsorpartner für unser Projekt werden wollen, kontaktieren Sie mich über den Blog oder über:

www.webfaceprofiler.de

MfG Marco Amici
















Dienstag, 10. April 2012

Einführung von Netbooks für die 6. Klassen im Jahr 2012

Der aktuell 6. Jahrgang der IGS List Hannover ist nun auch seit Anfang März 2012 mit Netbooks ausgestattet.

Hierfür waren viele vorbereitende Maßnahmen nötig, von denen ich hier exemplarisch einige nennen möchte:

Für vier Klassenverbände wurden Netbooks gekauft und vorkonfiguriert. Die  Klassen erhielten WLAN-Hotspots um den Zugriff aufs Internet und den schuleigenen Informations- und Verwaltungsserver IServ zu ermöglichen. Für jedes vorbereitete Netbook war dann eine Grundinstallation nötig, um z.B. den jeweiligen Benutzer einzurichten und den WLAN-Zugriff zu ermöglichen. Es bestanden zunächst Zweifel, ob dies durch die Schüler der 6. Klassen genau wie bei den 9. Klassen unter Anleitung selbständig geleistet werden kann. Im Praxistest zeigte sich, daß die 6. Klassen sogar konzentrierter bei der Sache waren, als manche Schüler des 9. Jahrgangs. Kurz gesagt: die Schüler hatten Spaß bei der Sache und so auch schon Ihre erste praktische Doppelstunde im Handling des Betriebssystems.

Leider war aus Kostengründen eine Versorgung der Klassen mit Smartboards als Kreidetafelersatz nicht möglich. Jede Klasse soll aber mit einem Beamer ausgestattet werden. Der Lehrauftrag für die 6. Klassen besteht zunächst darin, das Medium Internet und die für die 6.Klassen mitgelieferten Programme methodisch zu nutzen. Der Umgang mit Computern und Netzwerken soll für die Schüler selbstverständlich werden.

Ich werde beobachten wie sich das inhaltlich entwickelt und im Laufe des Jahres hierüber berichten.

Dienstag, 17. Januar 2012

Netbookklassen an der IGS List Hannover - wie alles begann

Inzwischen ist ja der erste Jahrgang der 9. Klassen mit Netbooks ausgestattet.
Als Nächstes folgt der komplette erste 6. Jahrgang, der Netbooks erhalten wird.

Wie kam es eigentlich dazu? Zur Beantwortung dieser Frage möchte ich auf einen Artikel von Peter Hübner aus 2009 verweisen:

Ein Bericht von Peter Hübner auf der Website der IGS List Hannover.

Ein Bericht von Andreas Koepsell (didaktischer Leiter der IGS) zum genauen Planungskonzept und der Durchführung findet sich direkt hier:

Der Einstieg der IGS List ins digitale Zeitalter

Netbooks oder Laptops - was darf das alles kosten?

Im Raum Hannover scheinen immer mehr Schulen auf den Trend mobiler Computer im Unterricht zu setzen. Dabei entstehen meiner Meinung nach teilweise skurrile Auswüchse, was Anschaffungskosten und die Refinanzierung solcher Geräte betrifft.

Nehmen wir zunächst mal an, dass der Einsatz der Geräte die Medienkompetenz der Schüler stärkt. Nehmen wir weiter an, dass alle Lehrer die pädagogische Herausforderung annehmen und die angeschafften PCs in sinnvollem Maße im Unterricht einsetzen können.

Wie hoch dürfen die Belastungen für die Elternschaft aber sein, um die Vorzüge der neuen Technik auch refinanzieren zu können? Bei einer Schule wie der IGS List, wo der integrative Ansatz schon immer auch die Schwächeren mit ins Boot holen und födern will, wurde schon sehr früh ein Limit von ca. 300,- EUR für die Refinanzierung von Netbooks gesetzt. Vor Einführung der Geräte wurde folgerichtig die Frage gestellt, wieviel Belastung kann man auch Familien mit geringeren Einkommen noch zumuten?

Jetzt habe ich vor kurzem diesen Artikel in der HAZ gelesen und bin doch etwas ins Grübeln gekommen:

Schüler in Vahrenheide lernen am Laptop - Gymnasium Herschelschule

Hier wurden Apple-Laptops für wahrscheinlich deutlich über 1000 EUR pro Gerät für eine 6 Klasse angeschafft! Und so wird die Refinanzierung gemanaged:

HAZ-Zitat: "

„Ziel ist es, später den Laptop als ganz normales Arbeitswerkzeug im Unterricht einzusetzen“, sagt Schulleiter Klaus-Dieter Bloch. Jedes Jahr soll eine weitere Klasse mit Laptops ausgestattet werden. Allerdings kann die Schule das nicht mit den eigenen finanziellen Mitteln leisten. Bloch: „Um das Projekt auf breitere Füße zu stellen, brauchen wir weitere Sponsoren.“
Neben dem Förderverein hat vor allem der Bezirksrat Bothfeld-Vahrenheide das Projekt unterstützt. Bisher hat er 6000 Euro für die Laptop-Klasse bereitgestellt. Um einen Elternbeitrag kommt das Projekt dennoch nicht herum. Für die Laptops wurde ein Kredit aufgenommen, der von den Eltern vier Jahre lang abbezahlt werden muss, erklärt Stagge. Pro Schüler fallen monatlich 25 Euro an. Dafür gehören die Laptops den Schülern, allerdings müssen sie auch dafür haften, wenn das Gerät beschädigt wird.

"

Zum Artikel gibt es dort bereits stark kontroverse Meinungen im HAZ-Forum:

http://forum.haz.de/showthread.php?t=161506&page=1#3

Für mich stellen sich hieraus für diese Schule folgende Fragen:

Was darf man Eltern an Kosten durch Mehrheitsentscheid zumuten und was nicht?
Wie läßt sich dieses Vorgehen vereinbaren, wenn man Familien mit geringerem Einkommen nicht benachteiligen will? Werden sich diese Familien nicht zwangsläufig gegen eine solche Schule entscheiden müssen, weil sie die laufenden Kosten fürchten? Ist das Eliteschule durch die Hintertür und möglicherweise sogar gewollt?



Donnerstag, 22. Dezember 2011

Das Ende der "Kreidezeit"

Hallo und herzlich willkommen!
Dieser Blog befasst sich mit Themen rund um die Erfahrungen und Trends der medienpädagogischen Entwicklung in Deutschland, in denen sogenannte "Neue Medien" zum Einsatz kommen.

Den roten Faden zum Thema bildet hier die Entwicklung an einer ganz bestimmten Schule in Niedersachsen - der IGS List in Hannover.
Dort wurden in der zweiten Jahreshälfte 2011 die ersten Netbookklassen eingerichtet. Zunächst als Pilotprojekt in den neunten Klassen etabliert, sollen nach und nach alle Jahrgänge versorgt werden. Zur Ausstattung dieser Klassen gehört zudem ein Smartboard und ein über einen Schulserver (iServ) gesteuerter WLan-Zugriff. Alle zunächst vorhandenen Hürden der Hardwarebeschaffung (Finanzierung, Konfiguration, etc.) und der Herstellung der Netzwerkinfrastruktur wurden erfolgreich gemeistert und es wird jetzt im Pilotjahrgang der 9. Klassen mit Netbooks gearbeitet.

Wenn Sie mehr über die Planung und Umsetzung der Hardwareumgebung erfahren wollen, folgend Sie dieser Info der IGS List Hannover.

Die Rahmenbedingungen zum Einsatz neuer Medien sind nun also vorhanden.

Wie gehts aber jetzt weiter?

Ein oft beobachtetes Phänomen ist nach meiner Erfahrung, dass neue Techniken zur Verfügung gestellt werden aber die Anwenderschulungen aus organisatorischen oder finanziellen Gründen (oder beidem) teilweise oder gänzlich auf der Strecke bleiben.

Wie siehts also auf längerer Sicht mit der Qualität der Nutzung aus?
Wieviel Prozent der Lehrerschaft sind willens und in der Lage, die neue Technik sinnvoll zu nutzen?
In welchen Fächern wird stark Gebrauch gemacht, welche nutzen die neue Technik nicht oder nur wenig?
Gibt es da Unterschiede und was sind die Gründe hierfür?

Ich möchte mich in diesem Blog in erster Linie mit den Softskills und weniger mit der Hardware der schönen neuen medienpädagogischen Welt beschäftigen.
Ich werde hier also die weiteren Entwicklungen an der IGS List Hannover bloggen, um ein Bild der Nutzungsrealitäten zu schaffen. Helfen Sie mir dabei, dieses Bild mit Ihren Erfahrungen an Ihrer Schule zu vervollständigen.

Was für Erfahrungen haben Sie gemacht? Schreiben Sie in meinem Blog einen Kommentar zum Thema!